Lokales

Einen derartigen Auflauf kennt man am Landesgericht Innsbruck eigentlich nur von großen Mordprozessen. Am Mitwochvormittag hatten sich zahlreiche Medienvertreter versammelt. Der Andrang war René Benko geschuldet.

Es war der erste öffentliche Auftritt des 46-Jährigen seit dem Kollaps seines Signa-Reichs. Entgegen der Erwartungshaltung der meisten Journalisten tauchte der Tiroler Investor dann kurz vor 10:30 Uhr zur ersten Tagsatzung tatsächlich auf.

"Wir fertigen Fahrräder – sowohl für bereits etablierte Marken, als auch für Newcomer die ihre erste Serie lancieren möchten. Unser vollumfängliches Dienstleistungspaket deckt jeden Schritt im Herstellungsprozess ab, von der Blaupause bis zur Auslieferung der Räder. Wir stehen für ein Höchstmaß an Qualität entlang der gesamten Wertschöpfungskette, inklusive  Qualitätschecks vor der Ausfuhr aus Asien, ein Höchstmaß an Flexibilität in den Produktionsabläufen, welche die zeitgleiche Produktion von Klein- und Großserien ab Losgröße eins erlauben und die Montage und Lackierung Ihrer Räder im Herzen Europas - in unserer Werkshalle in Regau (Oberösterreich)", heißt es auf der Firmen-Homepage. "Auf diese Weise können wir nicht nur punktgenau auf Ihre Bedürfnisse eingehen, sondern auch schnellstmöglich auf aktuelle Marktanforderungen reagieren und Ihnen somit einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil verschaffen. IHR Fahrrad ist UNSERE Leidenschaft."

Über das Vermögen der WSF Bicycle Technology GmbH, wurde laut Creditreform am Landesgericht Wels ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung eröffnet. Das Verfahren wurde laut AKV und KSV1870 auf Eigenantrag der Schuldnerin eingeleitet. 15 Mitarbeiter sind betroffen.

Das Unternehmen

„Die 2020 gegründete Schuldnerin mit Sitz in Regau, Oberösterreich, produziert auf einer Fläche von rund 7.000 Quadratmetern Fahrräder für nationale und internationale Fahrradhersteller. Seit 2021 zählt auch die Beschaffung, Lackierung, Montage sowie Lieferung aller Arten von (E)-Bikes, E-Scootern und New Mobility Vehicles sowohl in Klein- als auch Großserien zum Geschäftsfeld der Schuldnerin“, heißt es weiter. „2023 betrug der Output etwa 25.000 Stück, potenziell könnten am Unternehmensstandort bis zu 140.000 Stück produziert werden.“

Ein deutscher Influencer, ein US-Investor aus dem Silicon Valley, ein Tiroler Arzt: Der 38-jährige Martin Marinkovic und seine Mittäter wählten ihre Opfer nicht zufällig aus. 

Martin Marinkovic gilt als "Capo" einer Wiener Clanfamilie, die bereits in der Vergangenheit durch eine spezielle, hochprofessionelle Betrugsform aufgefallen war: Rip Deals. Bei Rip Deals geht es um Scheingeschäfte.

Politik

Sollen wir künftig mehr Stunden arbeiten, wie die Industriellenvereinigung es vorschlägt - nämlich 41 Stunden? 

Oder aber weit weniger, wie die SPÖ, die sich mit Andreas Babler an der Spitze für eine 32-Stunden-Woche ausspricht?

Am Dienstag sorgt eine Aussage von Verfassungsministerin Karoline Edtstadler kurz für Aufsehen. Sie spricht sich im Rahmen einer IV-Veranstaltung für mehr Arbeit aus, aber nicht dezidiert für eine 41-Stunden-Woche. Das ist für Gegner des Vorschlags und anderen Parteien eine willkommene Gelegenheit, lautstark Kritik zu üben. Einen Tag später meldet sich Edtstadler erneut zu Wort. Auf Nachfrage sagt sie: "Ich habe zu keinem Zeitpunkt eine Ausdehnung der Regelarbeitszeit gefordert.“ Sie habe lediglich darauf hingewiesen, dass es für den Wohlstand in Österreich und Europa notwendig sein werde, mehr zu arbeiten, so Edtstadler. Die Diskussion um ihre Bemerkung führt sie auf „ungebremste Aufgeregtheit“ im Vorwahlkampf zurück.

Doch zudem meldet sich der ÖVP-Chef und Bundeskanzler zu Wort - und erklärt die Diskussion gleichsam für beendet.

Der bekannte iranische Rapper Toomaj Salehi ist in einem umstrittenen Prozess zum Tode verurteilt worden. Wie die iranische Zeitung Shargh am Mittwoch unter Berufung auf Salehis Verteidiger Amir Raisian berichtete, verurteilte ein Revolutionsgericht in der zentraliranischen Stadt Isfahan den bekannten Musiker zum Tode. Gemäß islamischer Rechtsauffassung wurde Salehi "Korruption auf Erden" vorgeworfen - eine Anklage, die oft für ihre willkürliche Anwendung kritisiert wird.

Der Anwalt kündigte laut der Zeitung an, Rechtsmittel gegen das Urteil einlegen zu wollen. Salehi war mit seiner Kritik am System der Islamischen Republik während der Massendemonstrationen im Herbst 2022 zu einem Symbol des Protests geworden.

Ex-Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP) hat seine Erinnerungen durchforstet, um den Abgeordneten im COFAG-U-Ausschuss Auskunft zu seiner Amtszeit zu gegeben. Konkrete Informationen lieferte der in die Privatwirtschaft gewechselte Ex-Politiker am Mittwoch dabei aber kaum. Schon zu Beginn wies er darauf hin, dass er sich aufgrund einer Dienstreise im Ausland nur wenig auf die Ladung vorbereiten habe können.

Bei vielen Fragen der Abgeordneten schränkte Blümel seine Antwort dahingehend ein, dass er nur Auskunft geben könne, soweit er sich erinnern könne. Einmal sagte Blümel: "Das ist jetzt meine Erinnerung von damals", an anderer Stelle: "Das kann ich im Nachhinein jetzt nicht mehr replizieren" oder "Das weiß ich jetzt nicht mehr hundertprozentig".

Zur Rechnungshof-Kritik des Überförderungspotenzials sagte Blümel, dass anfangs möglicherweise zu üppige Coronahilfen kein Thema gewesen seien. Im Gegenteil, zu Beginn habe es oft Kritik gegeben, dass die Hilfen zu kompliziert seien und das Geld zu langsam ausbezahlt werde. Erst beim Umsatzersatz beim zweiten Lockdown sei "recht schnell klar geworden, dass es in manchen Bereichen zu Überförderungen kommen könnte", sagte Blümel mit Blick auf die Branchen Gastronomie und Hotellerie.

Schlagzeilen

Für einen Mann in der Türkei hat eine Behandlung beim Zahnarzt mit einer Notoperation geendet. Der Arzt habe dem Patienten ein Implantat einsetzen wollen und dabei eine Schraube versehentlich in das Gehirn des Mannes gebohrt, berichtete die türkische Nachrichtenagentur IHA

Der Mann überlebte. Er habe vor Schmerz geschrien, nachdem der Arzt ihm durch den Kiefer gebohrt habe, sagte der 40 Jahre alte Patient laut IHA.

Ryoyo Kobayashi, im abgelaufenen Winter hinter dem Salzburger Stefan Kraft Zweiter im Gesamtweltcup, hat auf Island offenbar die Grenzen beim Skifliegen ausgetestet. 

Auf einer provisorischen Schanze wurde vom nationalen Sender RUV aus großer Distanz gezeigt, wie der Japaner von der auf einem Berg errichteten Anlage weit in den Auslauf fliegt. Geplant war offenbar ein Flug von 300 m. Kobayashi schaffte nach RUV-Angaben 256 m, was 2,5 m über Krafts Weltrekord liegt.

Das Skigebiet Hlidarfjall wurde laut den Berichten für die Rekordjagd vorübergehend geschlossen. Für den Bau der Schanze soll nach Angaben des Senders Kobayashi-Hauptsponsor Red Bull einen Vertrag mit der Stadt Akureyri unterzeichnet haben. Der Energydrink-Konzern soll das Ganze mit mehreren Drohnen und Kameras begleiten.

Die niederösterreichische Raiffeisen-Holding, die größte private Beteiligungsholding und ein Mischkonzern mit zahlreichen Unternehmensbeteiligungen, soll strategisch neu ausgerichtet werden.

„Wir wollen der Raiffeisen-Holding ein neues Profil geben und in neue Geschäftsbereiche gehen“, kündigte Holding-CEO Michael Höllerer am Dienstag im Klub der Wirtschaftspublizisten an.

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